Geschichte trifft Gastfreundschaft
Schon seit über 90 Jahren prägt ein besonderes Haus das Dorf Perlen: das ehemalige Wohlfahrtshaus der Papierfabrik, das heute als Hotel & Gasthaus Die Perle Gäste aus nah und fern willkommen heisst.
Am 22. Juli 1933 wurde die Schweizer Fahne auf dem Laugeturm der Fabrik gehisst – ein Zeichen für die Eröffnung des Hauses, das damals für die Belegschaft als Ort der Erholung, Bildung und Unterhaltung diente.
Das Wohlfahrtshaus bot günstige Verpflegung, Unterkunft und sogar öffentliche Badeeinrichtungen, was für viele Fabrikarbeiter und deren Familien einen wichtigen Mehrwert bedeutete. Es war ein Treffpunkt für Jung und Alt: Samstags kamen die Männer mit ihren Söhnen, Freitags die Frauen mit den Töchtern, Mittwochs die Schüler.
Die erste Gerantin, Rosalia Schnyder-Habermacher, erinnert sich: „Alle freuten sich, dass das Wohlfahrtshaus auch ihr Heim war, wo sie jederzeit willkommen waren.“
Über die Jahre wurde das Haus zu einem zentralen Treffpunkt der Gemeinde: Vereinsabende, festliche Veranstaltungen und die berühmte Fabrikarbeiterweihnacht machten es zu einem lebendigen Teil des Dorflebens. Kinder erhielten Geschenke, Theaterstücke wurden aufgeführt – und das Haus wurde für viele zur zweiten Heimat.
Nach und nach veränderte sich das Gebäude. Die Arbeiterwohnungen erhielten eigene Badezimmer, die öffentliche Badeeinrichtung wurde überflüssig, und die Wirtefamilie Schnarwiler übernahm das Restaurant.
Heute führt Ueli Santschi mit seinem Team das Hotel & Gasthaus Die Perle, das sowohl die lange Tradition des Hauses bewahrt als auch modernen Komfort bietet.
Die alten Arbeiterzimmer sind zu Businesszimmern geworden, die Fabrikarbeiterweihnacht wurde 2008 eingestellt, doch die Gastfreundschaft und die Verbindung zur lokalen Geschichte sind geblieben.
Zwei alte Badewannen im Keller erinnern noch heute an die ursprüngliche Nutzung des Hauses.
So verbindet das Hotel & Gasthaus Die Perle Tradition und Moderne: Es ist ein Ort mit Geschichte, an dem Gäste nicht nur übernachten, sondern auch ein Stück Perler Dorfgeschichte erleben können – von der Fabrikzeit bis heute.
Auszug aus dem Buch: Perlen Papierfabrik (PDF)